Das Kranzbach Hotel im Elmauer Tal empfängt seine Gäste im Sommer mit einer meterhohen Wasserfontäne neben der Zufahrt.

Das Kranzbach im Check

Nur eine kurze Autofahrt trennt Deutschlands höchstgelegenen Bahnhof Klais von Schloss Kranzbach, das sich einsam auf einem sonnigen Hochplateau erhebt. Und doch liegen Welten zwischen dem entrückten Hideaway am Fuße des Wettersteinmassivs und der touristischen Betriebsamkeit des Werdenfelser Landes. Das Kranzbach Hotel versteht sich nämlich als betont stilles Wellness- und Naturhotel inmitten der bayerischen Bergidylle.

Darüber hinaus empfängt es seine Gäste mit viel britischem Charme und fernöstlichem Lifestyle. Im August durften wir für drei Tage in diese abgeschiedene Oase der Ruhe und Entschleunigung eintauchen.

Das Kranzbach in Klais verfügt als einziges Hotel in Bayern über ein Badehaus mit Outdoor Onsen
© Traumquartiere.de

Unser Ziel ist die Zugspitzregion. Genauer gesagt, das eher versteckt liegende Elmauer Tal auf halber Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald. Doch während die meisten Urlauber mit dem Auto hierher unterwegs sind, haben wir uns bewusst für die stressfreie Anreise mit der Bahn entschieden.

Vielleicht, weil das Kranzbach als verantwortungsvolles Wellnesshotel sein Augenmerk besonders auf Natur und Nachhaltigkeit richtet. Oder einfach wegen dem kostenfreien Abholservice, den das Hotel ab Bahnhof Klais anbietet.

E-Limousine statt London-Cab

Das hört sich natürlich allzu verlockend an. Zumal wir irgendwo gelesen hatten, dass der Transfer zum Das Kranzbach standesgemäß in einem original englischen London-Cab erfolgt.

Doch als wir dann am vereinbarten Tag pünktlich in Klais eintreffen, erwartet uns stattdessen eine dunkle E-Limousine mit Hotel-Aufschrift. Offensichtlich war unsere Information veraltet. Nach dem überaus freundlichen Empfang durch den adretten Chauffeur rückt das jedoch schnell in den Hintergrund.

Das Vestibül im historischen Empfangsbau begrüßt die Gäste mit Designer-Lampen, extravaganten Sesseln und frischen Blumen.
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Hintergrundbild mit Bergwald und Gipfelkette im Elmauer Tal bei Mittenwald

Das Kranzbach Hotel in Zahlen

130.000

Quadratmeter Bergwiese umgeben Das Kranzbach mit Natur pur

1.030

Meter Seehöhe & Alleinlage versprechen Ruhe und Erholung

880

Euro zahlen 2 Personen für eine Nacht in der Baumhaus-Suite (WE)

225

Ruheliegen im Badehaus garantieren Entspannung für jeden Gast

Die Luftaufnahme zeigt das Kranzbach Hotel mit Badehaus und dem angebauten Gartenflügel von oben (mit Blick ins Elmauer Tal).
© Das Kranzbach

Vom Bahnhof biegen wir schon nach wenigen hundert Metern auf den Elmauer Weg ab. Der führt uns stetig bergauf durch tiefgrüne Nadelwälder, immer am Kranzbach entlang. Nur einen Steinwurf entfernt verbergen sich im Schatten hochgewachsener Fichten die freigelegten Überreste der antiken ‚Via Raetia‘.

Steinerne Reste der antiken Römerstraße Via Raetia mit Spuren von Wagenrädern finden sich noch im Wald neben der Mautstraße ins Elmauer Tal
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Während schon Luther und Goethe auf dieser alten Römerstraße unterwegs waren, passieren wir auf halbem Weg zum Hotel eine Mautstelle.

Herrschaftlicher Empfang

Ab hier ist die Nutzung der privaten Zufahrtsstraße normalerweise gebührenpflichtig. Wenig später lichtet sich der Wald und entlässt uns ins Elmauer Hochtal, das von naturgeschützten Buckelwiesen geprägt wird.

Darüber wachen majestätisch der Karwendel im Osten und das Wettersteingebirge im Süden. Zwangsläufig wandern unsere Blicke nach oben, wo sich die Gipfelkette bestechend klar am Himmel abzeichnet.

Aber viel Zeit zum Staunen bleibt nicht. Schon kommen die beiden Torhäuser in Sicht, die das weitläufige Hotelgelände des Kranzbach-Resorts flankieren.

Während wir auf das stattliche Hauptgebäude zurollen, beschleichen uns fast herrschaftliche Gefühle. Denn wie zur Begrüßung schießt aus der frisch gemähten Bergwiese vor uns eine imposante Wasserfontäne empor.

Das historische Schloss Kranzbach dient nicht nur als luxuriöses Hotel, sondern erweist sich auch als perfekte Kulisse für eine Oldtimer Ausfahrt am Fuß der Zugspitze.
© Das Kranzbach Hotel

So ähnlich muss es wohl sein, wenn die Windsors auf ihrem Sommersitz eintreffen. Wir sind allerdings keine Blaublüter, und „Das Kranzbach“ war nie eine Adelsresidenz. Dabei verdankt es seine Existenz tatsächlich einer wahrhaftigen Aristokratin aus London, nämlich der ehrenwerten Mary Isabel Portman.

Hideaway im Tudor-Stil

Die 36-jährige Engländerin hatte die Kranzbachwiese 1913 erworben, um hier ihr privates ‚Hideaway‘ errichten zu lassen. Das fertige Anwesen im Tudor-Stil sollte sie jedoch nie beziehen.

Stattdessen strandete die begeisterte Violinistin und Automobilistin nach Ausbruch des ersten Weltkrieges in der Schweiz. Dort starb sie 1931 ohne jemals einen Fuß in ihr bayerisches Domizil gesetzt zu haben. Trotzdem war im Volksmund bald vom englischen Schloss die Rede.

Kombination aus Alt und Neu

Kein Wunder, denn mit seinen Staffelgiebeln und der unverputzten Natursteinfassade erinnert es wohl eher an ein schottisches Country House als an ein alpines Wellness-Refugium.

Zumindest wenn man von den modernen Anbauten absieht, die sich geschickt hinter einer natürlichen Hangkante verbergen. Dabei macht gerade die Kombination aus Alt und Neu den eigentlichen Reiz des 2007 eröffneten Hotel Das Kranzbach aus.

Mit einem eigenen Kräutergarten unterstreicht das Kranzbach Hotel seine Naturverbundenheit, die sich auch  auf dem Speisezettel bemerkbar macht.
© Traumquartiere
Die Deluxe Zimmer im Gartenflügel versprechen freien Ausblick auf eine unberührte Bergwiese, die das Gefühl von Urlaub auf der Alm vermittelt.
© DasKranzbach.de

Die Unterkünfte im historischen Haupthaus sind besonders begehrt und erfordern eine frühzeitige Reservierung. Neben der Rezeption beherbergt der Altbau zudem mehrere extravagante Kaminzimmer sowie eine bemerkenswerte Bar.

Und wie das Gebäude selbst, trägt auch das wohnzimmerartige Vintage-Ambiente im Inneren eine unverkennbar englische Handschrift. In diesem Fall die von Ilse Crawford, der unangefochtenen First Lady des britischen Interior Designs.

Ihr Entwurf für die orangerieartige Kräutergarten-Lobby bildet zudem den Übergang vom historischen Schlosstrakt zum neuen Gartenflügel.

Ebenfalls von Ilse Crawford entworfen: die Hotelbar im Haupthaus des Kranzbach Schlösschens.
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Freie Sicht ins Grüne

Nach einem völlig reibungslosen Check-In ohne große Formalitäten erwartet uns dort eines der 59 frisch renovierten Doppelzimmer mit Balkon. Darüber hinaus versprechen verglaste Badezimmerfronten und bodentiefe Panoramafenster viel Licht und freie Sicht ins Grüne.

Der geniale Ausblick auf Wald, Berge und Badehaus wird uns im Laufe des Aufenthalts immer wieder in seinen Bann ziehen.

Eindrucksvolles Landschaftskino

Am frühen Morgen leuchten die Berggipfel der Karwendel-Nordkette noch zartrosa, bevor sich die Sonne langsam in die Höhe hangelt.

Tagsüber fasziniert vor allem das abwechslungsreiche Wolkenspiel über den saftiggrünen Wiesen und Wäldern. Mit der einsetzenden Dämmerung am Abend setzt das eindrucksvolle Landschaftskino dann zum großen Finale an.

Perfekter Logenplatz

Vom Balkon aus genießen wir dieses stille Almglück bei einem Glas Wein und freuen uns über den perfekten Logenplatz.

Denn angenehmerweise sind alle Balkone durch einen hölzernen Sichtschutz von den Nachbarn abgeschirmt. Unsere vielzitierte Privatsphäre, hier wird sie noch respektiert!

Alle Deluxe Zimmer im Gartenflügel des Wellnesshotels Das Kranzbach sind mit dem Daydreamer Relaxsessel ausgestattet und verfügen über ein Bad mit verglaster Front.
© Das Kranzbach Hotel

Als eigentliches Highlight unseres Hotelzimmers entpuppen sich allerdings die beiden vor dem Fenster platzierten Relaxsessel. Trotz ihrer unscheinbaren, grau-melierten Polsterung machen die Daydreamer ihrem Namen doch alle Ehre. Schon beim ersten Platznehmen überrascht uns die gelungene Verbindung von Funktionalität und Komfort.

Was sind das nur für ultrabequeme Sitzmöbel?! Die würden wir auch gerne zuhause haben.

Wir machen uns also schlau und erfahren, dass wir es mit preisgekrönten Jori-Sesseln des deutschen Designers Joachim Nees zu tun haben. Einer davon sogar mit Fußlehne.

Unterschied wie Tag und Nacht

Der besondere Clou daran: mit dem patentierten Mono-Move lässt sich der Relaxsessel stufenlos in jede gewünschte Liegeposition bringen.

Klingt nach einem x-beliebigen TV-Sessel? Mitnichten! Allein in ergonomischer Hinsicht, aber auch visuell und qualitativ fühlt sich der Unterschied wie Tag und Nacht an.

So hätten wir gerne mehr Zeit mit Lesen und Faulenzen im Daydreamer verbracht, wenn es im Kranzbach nicht wesentlich verlockendere Alternativen gäbe.

Die preisgekrönten Designer-Sessel von Jori machen den Aufenthalt in den Deluxe-Doppelzimmern im Gartenflügel des Kranzbach zu einem besonderen Erlebnis.
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In den gemütlichen Salons des Kranzbach Hotels kann man die Abende wie in einem englischen Schloss vor einem prasselnden Kaminfeuer  stilecht ausklingen lassen
© Das Kranzbach

Der Vollständigkeit halber sei jedoch noch verraten, was die renovierten Doppelzimmer im Gartenflügel so behaglich macht. Allem voran sind es sicher die hellen Farben und natürliche Materialien wie Holz, die zum heimeligen Charakter beitragen.

Ganz viel Holz sogar. Angefangen vom Dielenfußboden aus heimischer Eiche über die raumhohe Lärchenholzvertäfelung bis hin zu Regalen und Schränken. Selbst der Flachbildfernseher verbirgt sich hinter einer Holzverkleidung.

Eine praktische Halterung für den Zimmerschlüssel (statt Karte) befindet sich in jedem Deluxe-Zimmer des Kranzbach | © Traumquartiere.de

Bis ins Detail durchdacht

Dazu kommen dekorative Leinen-Vorhänge von kvadrat, handgewebte Schurwoll-Teppiche aus Österreich sowie italienische Designleuchten von Artemide.

Zusätzlichen Komfort versprechen die separate Toilette und ein Vorraum, der zugleich als begehbarer Kleiderschrank dient. Kleine Aufmerksamkeiten wie Äpfel zur Begrüßung und kostenfreies Bergquellwasser heben ebenfalls das Wohlbefinden.

Des Weiteren zeugen die gut sortierte Kühlbar, eine Nespressomaschine mit recyclebaren Kaffeekapseln oder die Personenwaage im Bad von einer bis ins Detail durchdachten Ausstattung.

Die imposante Wasserfontäne vor dem Naturhotel Das Kranzbach ist ein unerwarteter Anblick vor der Bergkulisse am Fuße der Zugspitze.
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Als größten Luxus während unseres Aufenthalts im Kranzbach empfanden wir jedoch die bemerkenswerte Stille, die das Hotel hütet wie einen Schatz. Dazu trägt natürlich in hohem Maße die Abgeschiedenheit bei. Der einzige, mautpflichtige Zufahrtsweg reduziert den Verkehrslärm überdies auf ein Minimum. Davon abgesehen gibt es weder direkte Nachbarn noch eine störende Bahnlinie in Hörweite.

Hotel mit Ruhe-Index

Neben Vogelgezwitscher oder Hundebellen unterbrechen höchstens unvermeidbare Arbeitsgeräusche für kurze Zeit die absolute Ruhe. Das belegt auch der Ruhe-Index auf der Hotelwebsite, der den Geräuschpegel der letzten 10 Tage aufzeichnet.

Dafür wurde ein hochsensibles Mikrofon beim Gartenflügel installiert, das die Lärmbelastung in Realzeit ermittelt. Nur ganz selten steigt der Wert dabei über 37 Dezibel, was als extrem leise gilt. Vergleichbar etwa mit Blätterrascheln.

Keine lauten Events

Darüber hinaus wird alles getan, damit die Gäste im Kranzbach möglichst ungestört abschalten können. So beherbergt das ausgewiesene Adults only Hotel ausschließlich Paare, Einzelreisende und kleine Freundesgruppen.

Kinder unter 12 Jahren oder Reisegesellschaften sind hingegen tabu, Ruhe und Entspannung gehen eben vor!

Aus demselben Grund verzichtet das Wellness- und Naturrefugium auf jegliche öffentliche Veranstaltungen. Das gilt erst recht für Firmenfeiern, Hochzeiten, Tagungen oder Seminare.

Die Ruhe rund um das idyllisch gelegene Hotel Kranzbach lädt zu einer Partie Schach vor der Bergkulisse des Karwendelgebirges ein.
© Traumquartiere.de
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Die Rücksichtnahme auf das Ruhebedürfnis der Gäste zeigt sich insbesondere im Badehaus, das über einen verglasten Gang mit dem Gartenflügel verbunden ist. Auf drei Ebenen stehen hier insgesamt fünf Pools, acht verschiedene Saunen und Dampfbäder sowie ein Fitnesscenter zur Verfügung.

Durch sein  Badehaus mit 8 Saunen, FKK-Terrasse und einem riesigen Outdoor Onsen zählt Das Kranzbach zu den besten Wellnesshotels in Deutschland.
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Im Poolbistro ist für’s leibliche Wohl gesorgt, während das tägliche Aktivprogramm mit Yoga, Pilates oder Rücken-fit lockt.

Ungestörter Spa-Genuß

Selbst die Spa-Abteilung im Untergeschoss lässt kaum Wünsche offen. Neben Kosmetik- und Wellness-Behandlungen werden sogar authentische Ayurveda-Massagen angeboten.

Übrigens durchgeführt von zwei erfahrenen Therapeuten aus Sri Lanka, die mit viel Fingerspitzengefühl Verspannungen in Schultern, Rücken und Nacken lösen.

Als wäre das nicht schon genug, verfügt das Badehaus über großzügige Ruheräume mit Kaminfeuer sowie ein exklusives Ladies Spa nur für weibliche Besucher. Aber eines fehlt im gesamten Wellnessbereich: Handy-Empfang!

Mehr Ruheliegen als Gäste

Ehrlich gesagt ist uns das jedoch erst später aufgefallen. Ebenso der Umstand, dass der Zutritt zum Badehaus ausschließlich Hausgästen vorbehalten ist.

Mehr Luxus geht fast nicht. Denn im Umkehrschluss bedeutet das für’s Hotel ja auch: keine zusätzlichen Einnahmen durch auswärtige Day-Spa-Besucher.

Davon waren wir mindestens so beeindruckt wie von der Anzahl der vorhandenen Ruheliegen. Im gesamten Wellnessbereich (einschließlich Liegewiese) gibt es nämlich fast doppelt so viele Ruheplätze wie das Kranzbach überhaupt Gäste beherbergen kann.

Und weil sich ohnehin nie alle gleichzeitig im Badehaus aufhalten, haben wir die schönsten Ecken zum Entspannen praktisch für uns allein.

Das Badehaus lockt mit einer riesigen Liegewiese und verfügt über doppelt soviele Ruheliegen wie Gästebetten | © Traumquartiere.de
Versteckt im Wald unterhalb der Zugspitze bietet das Kranzbach Hotel eines der exklusivsten Baumhaushotels in Bayern.
© Das Kranzbach Hotel

Dennoch sind wir nicht die einzigen, die sich auf der Suche nach Ruhe und Abgeschiedenheit im Elmauer Hochtal einquartieren. Die Gäste zieht es offenbar aus aller Welt ins Kranzbach, wie eine geografische Wandkarte am Eingang zum Badehaus dokumentiert. Darauf kann jeder seinen Herkunftsort mit einer bunten Stecknadel markieren. Eine Gelegenheit, die sehr zahlreich genutzt wird, natürlich auch von uns.

Erfolg ohne Mittler-Portale

Demnach stammen die meisten Gäste erwartungsgemäß aus Deutschland und Österreich. Davon abgesehen erstaunt aber die Internationalität des Publikums.

Immerhin bleibt kaum ein Land der Erde von Markierungen frei. Das ist insofern bemerkenswert, da man das Kranzbach auf weltweiten Buchungsportalen wie Booking.com bislang vergebens sucht.

Videoüberwachter Zugang

Wem die abgeschiedene Lage des Fünf-Sterne-Superior-Hotels nicht genügt, kann sich auch seiner Zimmernachbarn ‚entledigen‘. Zum Beispiel durch Buchung einer der beiden freistehenden Torhaus-Suiten, die mehr Abstand und maximale Privatsphäre versprechen.

Oder im exklusiven Kranzbach Baumhaus, das sich in einem abgegrenzten Waldstück mit video-überwachtem Zugang versteckt.

Hier erwartet die Gäste ungestörter Naturgenuss bei vollem Hotelkomfort. Kein Wunder, dass das ausgefallene Hideaway mit Blick in die Baumwipfel oft wochenlang im Voraus ausgebucht ist. Trotz stolzer Übernachtungskosten von bis zu 880 Euro pro Nacht (für 2 Personen).

Mit einer exklusiven Suite im Baumhaus überzeugt das Kranzbach auch Naturliebhaber und besonders ruhebedürftige Hotelgäste.
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Die eigene Hotel-Bäckerei im Kranzbach beschert den Gästen eine riesiege Auswahl an frischen Brötchen, leckeren Croissants und Kuchen zum Frühstück.
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Wie in allen Zimmerpreisen sind darin allerdings umfangreiche Inklusivleistungen enthalten, zu der auch die ‚erweiterte Halbpension‘ gehört. Die hätte unserer Auffassung nach aber ebenso gut das Prädikat Vollverpflegung verdient. Schließlich wird den ganzen Tag über immer irgendwo Essen serviert. Der kulinarische Reigen startet bereits um 7 Uhr mit einem fulminanten Frühstücksbuffet, das es in sich hat.

Kaffee-Liebhaber sind im Kranzbach bei Barista Nikolaos bestens aufgehoben | © DasKranzbach.de

Kaffee vom Barista

Allein die 70 unterschiedlichen Brot- und Backwaren aus der hoteleigenen Backstube stellen uns vor eine schwierige Wahl. Im separaten Saftraum gegenüber wird Obst und Gemüse geschält, geschnippelt und gepresst was das Zeug hält.

An der nächsten Station bereitet ein Frühstückskoch Omelettes, Crepes und Eierspeisen nach individuellen Wünschen zu. Daneben sorgt eine gesonderte Theke bei Vegetariern und veganen Gästen für zufriedene Gesichter.

Wir lassen uns unterdessen blütenreinen Honig aus der Wabe schmecken, der aus Bienenstöcken direkt vom Rand der Kranzbachwiese stammt. Also Natur pur! Fast so unverfälscht wie der resolute italienische Barista, der unseren herrlich duftenden Kaffee brüht.

Das tägliche Kuchen-Buffet ist bei den Gästen des Hotel Kranzbach im oberbayerischen Klais besonders beliebt.
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Sobald das Frühstück abgeräumt ist, beginnen auch schon die Vorbereitungen für den ‚leichten‘ Mittags-Lunch. Wir schauen eher aus Neugier im Restaurant vorbei, denn eigentlich sind wir alles andere als hungrig. An der Front Cooking Station stehen heute Tiroler Schlutzkrapfen auf dem Speiseplan.

Außerdem ist ein Suppen- und Salatbuffet aufgebaut, das durch eine Auswahl an Wurst, Käse und Obst ergänzt wird.

Teatime im Kräutergarten

Alles sehr lecker angerichtet, aber wir beschließen, uns den Appetit für die Teatime am Nachmittag aufzusparen. Für das Kuchenbuffet ab 15 Uhr im ‚Kräutergarten‚ wollen wir auf jeden Fall gewappnet sein.

Und wir werden nicht enttäuscht: die ofenfrischen Kuchen und kleinen Desserts verstehen nicht nur optisch zu überzeugen. Vor allem der warme Zwetschgenstrudel mit Vanillesoße verlangt nach einer Zugabe.

Das leckere Kuchenbuffet zur Teatime am Nachmittag gehört zu den vielen Inklusivleistungen, die wir als Gäste im Kranzbach genießen durften | © Traumquartiere.de
Natur pur serviert die Küche im Restaurant des Wellnesshotels Das Kranzbach (auf dem Bild ein edel angerichtets Steak vom Lachs mit Beilagen).
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Als sich der Tag dem Ende zuneigt, steigt auch die Vorfreude auf unser abendliches 6-Gang-Wahl-Menü. Mit Küchenchef Michael Eigl steht zwar kein Sternekoch am Herd, dafür verrät die anspruchsvolle Menükarte aber ein hohes Maß an Kreativität. Die braucht man auch, um die unterschiedlichsten Vorlieben zu bedienen.

Eine vorzüglich komponierte Suppe mit natürlichen Zutaten aus dem hauseigenen Kräutergarten ist fester Bestandteil des sechsgängigen Abendmenüs
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Vegetarier und vegan lebende Gäste sollen bei der Menü-Zusammenstellung schließlich genauso zu ihrem Recht kommen wie Fleisch- und Fischliebhaber. Zudem wird erwartet, dass die Zutaten möglichst aus der Region kommen und Bio-Qualität haben.

Einfach und authentisch

Insofern grenzt es an ein kleines Wunder, welche Kreationen das engagierte Küchenteam aus diesen Vorgaben zaubert. Man spürt die Hingabe bei jedem Bissen.

Egal ob man als Vorspeise eine Variation von der Leutascher Räucherforelle gewählt hat oder die Asiatische Frühlingsrolle mit Sprossen und Chili-Dip. Es muss ja auch nicht immer Gourmetküche in höchster Vollendung sein.

Die wahre Essenz eines kulinarischen Erlebnisses liegt bekanntlich in der Einfachheit und Authentizität der Speisen. In diesem Punkt überzeugt das Kranzbach durch die Fokusierung auf regionale Spezialitäten und die Verwendung frischer Zutaten aus dem hoteleigenen Kräutergarten.

Leidenschaft für gutes Essen

Dabei geht es nicht so sehr um kunstvoll arrangierte Teller, sondern eher um ein Gefühl der Verbundenheit mit der Natur. Und das ist inmitten der Bergwelt auf 1035 Höhenmeter wirklich omnipräsent.

Deshalb braucht die Küche im Kranzbach keinen Eintrag im Guide Michelin, solange sie die Leidenschaft für gutes Essen mit natürlichem Geschmack verbindet.

Da stört es auch kaum, dass das sechsgängige Abendmenü in Wirklichkeit nur aus den klassischen vier Gängen Vorspeise, Suppe, Hauptgericht und Dessert besteht. Als weiterer ‚Gang‘ lockt eine Antipasti- bzw. Salatbar, die vermutlich vorrangig dazu dient, die Wartezeit zu verkürzen.

Gut Ding will Weile haben

Immerhin dauert es nach der exzellenten Meerrettichcremesuppe mit Schinkenkrapferl (bzw. Mango-Tomatencremesuppe als vegetarisch-vegane Alternative) eine ganze Weile bis der Hauptgang serviert wird. Aber die Geduld zahlt sich aus.

Sowohl die Rosa gebratene Lammkrone (auf Auberginen-Couscous) als auch das Gegrillte Filet vom Zander (mit Brunnenkresse-Sauce) verdienen Anerkennung.

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Vegan fast ebenbürtig

Nur schade, dass uns dadurch die Trüffelpolenta mit Buchenpilzen entgeht, die ebenfalls zur Wahl steht. Denn beim Nachtisch ist das vegane Matcha-Mousse mit Passionsfrucht und Kokos-Jus dem ‚Mille feuille‘ mit frischen Beeren und Mascarpone-Füllung fast ebenbürtig.

Einen kleinen Dämpfer erleben wir dagegen mit den Weinempfehlungen, die durchaus stimmiger sein könnten. Da empfiehlt es sich vielleicht, mehr auf die eigenen Vorlieben zu hören.

Krönender Abschluss beim Abendessen; das exquisite Käse-Buffet im Kranzbach Hotel (Blick in eine Vitrine)
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Doch wie verhält es sich eigentlich mit dem versprochenen sechsten Gang?! Der Menüzettel verheißt ‚Käse vom Buffet‘. Was zunächst so schlicht klingt, entpuppt sich schließlich als das kulinarische Highlight des Abends. Angesichts der raffinierten Spezialitäten fällt jegliche Zurückhaltung.

Als bekennende Käsenarren lassen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen und greifen zu. Bei weit über dreißig Käsesorten, dargeboten in hölzernen Tischvitrinen, entdecken nicht nur Liebhaber ihr ‚Stück vom Glück‘.

Unterschied wie Tag und Nacht

Die Bandbreite reicht von französischen Weichkäse-Klassikern über sardischen Pecorino und Tiroler Bio-Gambrinus bis hin zu regionalen Leckerbissen aus dem Allgäu. Darunter auch echte Raritäten wie den Sbrinz oder die Schwarze Mamba von der Kemptener Käserei Jamei. Deren intensives Aroma erweist sich als kleine Offenbarung.

Nicht umsonst dürfen die erlesenen Schätze bis zu fünf Jahre in einem naturbelassenen Klosterkeller heranreifen. In dieser Zeit wird die Rinde allwöchentlich mit Riesling und Luisenhaller Salz eingerieben.

Das verhilft dem meisterhaft veredelten Rohmilchkäse letztlich zu seiner unnachahmlichen Note. Für uns jedenfalls ein echtes Geschmackserlebnis, das nur schwer zu toppen ist!

© Traumquartiere.de
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In umwerfender Begleitung

Sieht man aber vom Hartkäse einmal ab, erhält der zartschmelzende Gorgonzola Dolce von der italienischen Traditionskäserei Tosi den meisten Zuspruch. So lädt die supercremige Blauschimmel-Kreation gleich in Laibesgröße zum Löffeln aus der Käseschachtel ein.

Aber was nützt der beste Käse ohne entsprechende Begleiter? Doch auch in dieser Hinsicht werden unsere Erwartungen noch übertroffen.

Neben Trauben und anderem Obst sorgen vor allem exotische Chutneys, Gewürzmarmeladen und Nüsse für vollendeten Käsegenuss. Eigene Erwähnung verdienen nicht zuletzt die leicht scharfe Birnen-Senf-Soße sowie der Lavendel-Honig. Vom Trauben-Rosmarin-Gelee ganz zu schweigen.

Der Gesellschaftstisch für Einzelreisende im Kräutergarten-Restaurant gehört zu den unzähligen Besonderheiten im Luxushotel Das Kranzbach.
© Marc Gilsdorf

Es sind solche kleinen Details und viele weitere Besonderheiten, die das Kranzbach zu einem wirklich einzigartigen Hotel machen. Das stellen wir schon am ersten Abend im Panoramarestaurant fest. Unerwartet geht Hoteldirektor Ralf Enseleit während des Menüs von Tisch zu Tisch und begrüßt die Gäste persönlich.

Ein lichtdurchfluteter Gang mit einladenden Relax-Liegen verbindet den Gartenflügel mit dem Badehaus.
© Traumquartiere.de

Dabei nimmt er sich erstaunlich viel Zeit, um auf Fragen einzugehen oder von seiner Tätigkeit zu erzählen. Selbst spät am Abend begegnen wir ihm noch vor dem Hoteleingang beim intensiven Plausch mit sichtlich entzückten Gästen. Denn wie oft ergibt sich schon die Gelegenheit, sich mit dem Hoteldirektor persönlich auszutauschen?!

Fazit: Der Kranzbach-Zauber wirkt

Nach nur drei Tagen Aufenthalt hat uns das Kranzbach als Wellness- und Naturhotel völlig in den Bann gezogen. Beim Check-Out schwingt deshalb ein bisschen Wehmut mit.

Plötzlich wird uns bewusst: während der kurzen Auszeit im Elmauer Tal konnten wir abschalten wie schon lange nicht! Lag es an der abgeschiedenen Lage und der grandiosen Umgebung? Oder haben Wellness und fernöstliche Heilkünste Wunder bewirkt?

Fürsorglicher Service

Es gibt zweifellos vielfältige Gründe, weshalb sich das Kranzbach als perfekter Rückzugsort anbietet. Angefangen vom einzigartigen Ruhe-Versprechen bis hin zu umfangreichen Inklusivleistungen, die für überschaubare Kosten sorgen.

Darüber hinaus tragen Einrichtungen wie das Meditationshaus im Wald und ein erstklassiges Aktivprogramm viel zur Entschleunigung bei.

Hier kann jeder Gast in Einklang mit der Natur zur Ruhe kommen und neue Kräfte sammeln. Nicht zuletzt hat uns der fürsorgliche Service beeindruckt, mit dem das Hotel auf die Bedürfnisse seiner Gäste reagiert.

Dazu zählen auch Besonderheiten wie ein Gesellschaftstisch für Alleinreisende oder der spleenige Games-Room für gesellige Spieleabende.

Wellness der Extraklasse

Wir hätten jedenfalls nicht damit gerechnet, dass sich der Kranzbach-Zauber so schnell auf unser Wohlbefinden auswirkt. Auch Mary Isabel Portman wäre sicherlich begeistert, wie ihr Hideaway am Fuße der Zugspitze heute genutzt wird.

Wer also naturnahe Erholung sucht, gutes Essen schätzt und Wellness der Extraklasse liebt, sollte das Hotel Kranzbach unbedingt in seine Urlaubsplanung einbeziehen.

Baden und Wellness vor einer imponierenden Bergkulisse verspricht das Badehaus mit fünf Pools, acht Saunen und einer großzügigen Liegewiese.
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