Im Recycling-Zeitalter erhalten selbst ausgediente Hafenkräne noch eine zweite Chance. Anstatt in Einzelteilen zerlegt in den Schrott zu wandern, finden einige sogar als Hotelzimmer neue Verwendung. Und viele Gäste honorieren die originelle Idee. Schließlich verspricht eine Nacht im Kran ein ganz besonderes Erlebnis. Vor allem, wenn in 50 Meter Höhe auch noch ein Whirlpool für Entspannung sorgt wie im Kranhotel Faralda in Amsterdam. Dabei laden inzwischen bereits 7 umfunktionierte Hebekräne in vier Ländern zum Schlafen im Hafen ein. Deutschland ist mit einem exklusiven Kranhotel in der HafenCity in Hamburg ebenfalls prominent vertreten.
Wer hier entspannen will, muss schwindelfrei sein: Jacuzzi auf dem Kranhotel Faralda mit Blick über Amsterdam
Nach dem schrittweisen Niedergang zahlreicher Werften und Industriehäfen erleben immer mehr der verwaisten Areale eine Art Renaissance in neuem Gewand. Zumindest im nördlichen Europa, wo lange Zeit die Greifarme großer Turmdrehkrane die Skyline vieler Hafenstädte beherrschten.
Doch einige der stählernen Monolithen wur-den aus ihrem rostigen Dornröschenschlaf wachgeküsst. Umfunktioniert zum stylishen Kranhotel begleiten sie auch in Amsterdam, Kopenhagen oder Rostock den Wandel von der Industriebrache zum lebenswerten Stadtviertel.
Wer dagegen noch nie daran gedacht hat, eine Nacht auf einem beweglichen Stahlkoloss zu verbringen, muss schnell umdenken. Denn die Wartezeiten auf freie Termine sind lang. Aber die Chancen stehen gut, dass es nicht bei den 7 unten vorgestellten Kranhotels bleiben wird.
Lust auf noch mehr
Hotels mit Hochgefühl?
Vergleichbar aufregend wie im Kranhotel kann man eigentlich nur noch
▶ im Leuchtturm übernachten
Doch wem der Aufenthalt im Kranhotel Amsterdam oder in einem Leuchtturmhotel zu kostspielig erscheint, der könnte ersatzweise auch
▶ im Baumhaus übernachten!
Die größte Auswahl bieten dabei
▶ Baumhaushotels in Bayern:
Aber auch einige
▶ Baumhaushotels in Sachsen
sind eine Reise wert und versprechen eine Auszeit in luftigen Höhen.
Nicht ganz so rekordverdächtig, dafür kurzfristiger buchbar sind viele
▶ Baumhaushotels in NRW
Kranhotels in Holland
Die Niederländer pflegen schon lange eine Vorliebe für unkonventionelle Unterkünfte. Kein Wunder also, dass hier bereits 2003 die Idee zum Übernachten im Kran entstand. Neben dem Hafenstädtchen Harlingen besitzt Amsterdam mit dem Crane Apartment The Yays und dem Kranhotel Faralda mittlerweile gleich zwei vergleichbare Kran-Domizile.
Havenkraan Harlingen
Kranführer für eine Nacht
Wer schon immer davon geträumt hat, eine tonnenschwere Maschine im Pyjama zu steuern, sollte das niederländische Fischer-städtchen Harlingen besuchen. Das besitzt nicht nur ein exklusives Leuchtturmhotel, sondern auch einen Hafenkran zum Über-nachten.
Dabei diente die 17 Meter hohe Stahlkon-struktion aus den 1960er Jahren vorher spe-ziell zum Entladen von Holz. Nach drei Jahr-zehnten Einsatz wurde die Spinne, wie das vierbeinige Ungetüm auch liebevoll genannt wird, dann vor dem Abriss bewahrt. Anschlie-ßend waren ganze zwei Jahre Sanierung not-wendig, um den voll funktionstüchtigen Kran
in ein attraktives Mini-Hotel zu verwandeln.
Als erstes Kranhotel der Welt bleibt das
rund eine Stunde von Amsterdam entfernte Zwei-Personen-Domizil ein Unikat. Denn trotz wachsender Konkurrenz hat es anderen Kran-hotels noch immer zwei Dinge voraus. Zum einen den Zugang über ein raffiniertes Aufzug-system mit einer Art Rohrpost-Lift und zwei-tens die Tatsache, dass der Kran nach wie vor seine Funktion erfüllt.
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Adresse: Havenkraan Harlingen, Dokkade 5, 8862 NZ Harlingen (Friesland), Niederlande
Preise 2020*
✔ ab 319,- EUR für 2 Personen
✔ zzgl. 30,- EUR Aufschlag Fr & Sa
✔ kein Mindestaufenthalt
Leistungen
✔ Frühstückservice inklusive
✔ Persönliche Einweisung
✔ WLAN inklusive
Kapazität
✔ 1 Doppelbett für 2 Personen
✔ 20 m² Wohnfläche
✔ Wohnhöhe 17 Meter (2 Aufzüge)
*Preise gelten pro Nacht (Angaben ohne Gewähr)
Zwar gibt es kein Holz mehr zum Verladen, aber Gäste dürfen sich dennoch für eine Nacht als Kranführer betätigen. Über einen Steuer-knüppel in der Kanzel lässt sich die Unterkunft nämlich beliebig um 360 Grad drehen! So kann man sich wahlweise der Stadt zuwenden, die vorbeiziehenden Schiffe begutachten oder den Panoramablick auf’s Wattenmeer genießen.
Bei Nacht präsentiert sich die beleuchtete Hafenkulisse sogar noch prächtiger. Immerhin ist der Kran höher als ein fünfstöckiges Gebäu-de und verfügt zudem über eine Aussichtster-rasse. Imposanter lässt sich der Sonnenunter-gang an der Küste Frieslands wohl kaum in Szene setzen. Darüber hinaus verspricht die schallisolierte Suite im Maschinenraum allerlei Annehmlichkeiten.
Neben WC und ebenerdiger Dusche gehören ein Flachbildfernseher sowie ein Kingsize-Bett und andere Möbelklassiker des amerikani-schen Designers Charles Eames zur Ausstat-tung. Des weiteren sorgen Hightech-Leuchten, computergestützte Temperaturregler, WLAN, DVD-Player, Kaffeemaschine und Minibar für Rundum-Komfort. Zu guter Letzt erwartet die Gäste im Kranhotel ein inkludiertes Frühstück, das über einen eigenen Speisenaufzug nach oben befördert wird.
Faralda Kranhotel Amsterdam
50 Kran-Meter Pfiff und Höhenkoller
Nur eine 10-minütige Fahrt mit der kosten-losen Fähre liegen die Docks der stillgelegten NDSM Werft vom Hauptbahnhof Amsterdam entfernt. An Europas größten Schiffsbauer erinnert hier vor allem ein turmhoher Drehkran, der inzwischen zum verrücktesten Boutique-Hotel der Grachtenmetropole aufgerückt ist.
Dabei war der Erfolg der ungewöhnlichen Transformation nicht vorprogrammiert. Denn aufgrund hoher technischer Hürden stand das ehrgeizige Projekt mehrfach auf der Kippe. Doch allen Unkenrufen zum Trotz zählen die drei entstandenen Suiten im Kranhotel Faralda nun zu den begehrtesten und aufregendsten Luxusdomizilen von Amsterdam.
Und das, obwohl die 3-Zimmer-Herberge weder über eine Rezeption, noch eine Lobby oder gar ein Restaurant verfügt. Auch die klapprigen Aufzüge und die auffällige Lackie-rung wirken alles andere als einladend. Dafür entschädigen die exzentrischen Suiten im 50 Meter hohen Kran mit Originalität und unver-gleichlichen Erfahrungen.
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Adresse: Kranhotel Faralda, NDSM-plein 78, Amster-dam-Nord, 1033 WB Amsterdam, Niederlande
Preise*
✔ ab 539,- EUR für 2 Personen
✔ Secret Suite (40 Meter) ab 1.100,- EUR
✔ kein Frühstück enthalten
Leistungen
✔ Whirlpool gegen Aufpreis
✔ Parkplatz inbegriffen
✔ WLAN inklusive
Kapazität
✔ 3 Suiten mit je 1 Doppelbett
✔ 35 – 40 m² Wohnfläche
✔ Wohnhöhe 35 – 45 Meter!
*Preise gelten pro Nacht (Angaben ohne Gewähr)
Während die Mystique Suite mit leuchtend roter Decke, schwarzen Ledermöbeln und goldglänzender Bettdecke leichte Ähnlichkeit mit einem SM-Studio aufweist, kann man in der Free Spirit Suite neben einem ausgestopf-ten Pfau aufwachen. Dazwischen befindet sich die orientalisch angehauchte Secret Suite, die jedoch aufgrund der Integration der ehe-maligen Kranführer-Kabine etwas größer aus-fällt. Statt zur Kransteuerung dient die vorgela-gerte Kanzel nun als gemütlich ausstaffiertes Kuschelnest mit vielen Kissen und fesselndem Erkerblick.
Jede der zweistöckigen Wohneinheiten folgt indes einem ähnlichen Grundmuster. Danach führt vom Wohnbereich mit abgetrennter Du-sche eine steile Treppe auf die obere Schlaf-ebene mit Kingsize-Bett und freistehender Ba-dewanne. Dazu bieten große Fenster nahezu Rundumsicht. Sogar unter der Regendusche, die ein extra Bullaugen-Fenster besitzt. Daneben entspricht die gehobene Ausstattung mit Kunst an den Wänden, zwei Fernsehern, WLAN, Kaffeemaschine, Wasserkocher und Minibar dem üblichen Hotelstandard.
Jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, dass dieser Luxus in einem umfunktionierten Kran alles andere als selbstverständlich ist. Genauso wenig wie der Whirlpool auf dem Dach, der Entspannung in 50 Meter Höhe ver-spricht. Sofern man die hierfür nötige Schwin-delfreiheit mitbringt!
Wem das noch nicht reicht, der kann sich auch mit einem Bungee-Sprung vom Kran stürzen. Deswegen sollte man kein Problem damit haben, wenn jemand schreiend am Fenster vorbei in die Tiefe springt.
Außerdem kann es durchaus passieren, dass man morgens mit einem völlig anderen Aus-blick erwacht. Dann war wieder einmal starker Wind im Spiel, der eine kleine Krandrehung verursacht hat.
So was erlebt man natürlich nur im Kranhotel Faralda, hoch über den Dächern von Amsterdam!
The Yays Crane Apartment
Noch ein Kranhotel in Amsterdam
Neben dem Faralda Kranhotel beherbergt Amsterdam mit dem Crane Apartment The Yays ein weiteres Quartier in einem umfunk-tionierten Werftkran. Dabei markiert der 1979 stillgelegte Figee Crane als lokale Ikone den Aufstieg des einstigen Werftgeländes Oostelijk Havengebied zum trendigen Wohnviertel.
Unter den Händen eines heimischen Archi-tekten verwandelte sich schließlich auch das Industrie-Relikt in eine luxuriöse Boutique-Unterkunft. Damit gehört das Crane Apart-ment, das sich auf drei gestapelte Schiffscon-tainer verteilt, fraglos zu den originellsten Urlaubs-Domizilen der Welt.
Gäste erwartet auf 40 m² Wohnfläche nicht nur ein Bad mit freistehender Wanne, sondern auch eine funktionelle Küche mit umwerfen-dem Meerblick. Zudem schaffen clever plat-zierte Einbauten sogar für längere Aufenthalte ausreichend Stauraum.
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Adresse: Crane Apartment The Yays Kranhotel, Surinamekade 34, 1019 BH Amsterdam, Niederlande
Preise*
✔ ab 344,- EUR für 4 Personen
✔ kein Mindestaufenthalt
Leistungen
✔ Unterkunft für Selbstversorger
✔ Küche mit Geschirrspüler
✔ WLAN inklusive
Kapazität
✔ 2 Doppelbetten für 4 Personen
✔ 40 m² Wohnfläche
*Preise gelten pro Nacht (Angaben ohne Gewähr)
Der Zugang vom Hafenkai erfolgt unterdessen über eine stahlverkleidete Stiege, die auf die unterste Apartment-Ebene führt. Von dort geht es schließlich über eine Innentreppe bis ganz nach oben, wo ein lichtdurchflutetes Mini-Schlafzimmer Platz für zwei Personen bietet.
Fernsehen wird hier zur Nebensache, denn ne-ben zwei großen Fenstern verleiht eine Iglu-ähnliche Glaswand totale Transparenz. Das erscheint zwar gewöhnungsbedürftig, ent-schädigt dafür aber mit dem besten Panora-mablick auf die niederländische Küste!
Nachts sorgen dann Vorhänge für Privat-sphäre. Damit macht das Kranhotel The Yays vor allem als Liebesnest Boden gut, während sein Pendant in Amsterdam Noord durch schiere Höhe beeindruckt.
Kranhotel in Dänemark
The Krane heißt die dänische Antwort auf das niederländische Kranhotel Harlingen oder die Faralda Kran-Suiten in Amsterdam.
Kranhotel The Krane in Kopenhagen
Ein ehemaliger Kohlekran als Dänemarks teuerste Hotelsuite
Auf der dänischen Seite der Öresundbrücke
tut sich was. Denn das Kopenhagener Industriegebiet Nordhaven unterzieht sich einer Frischzellenkur. Zwischen den Resten der maroden Hafenanlage sind unterdessen bereits hippe Wohnquartiere entstanden.
Doch die eigentliche Attraktion des neuen Viertels bildet ein monumentaler Kohlekran, der nach aufwändiger Sanierung als exklusi-ves Retreat, Tagungsraum und Luxus-Spa dient. Mit seiner 50 Quadratmeter großen Suite bietet das Kranhotel The Krane nicht nur die coolste sondern auch teuerste Übernach-tungsmöglichkeit in Kopenhagen.
Das Projekt gilt als Aushängeschild des dänischen Bauunternehmers Klaus Kastbjerg, auf dessen Konto überdies das wunderliche K in The Krane geht. Seine Eingebung war es, die dem 1944 aufgestellten Gleiskran letztlich zu unerwartetem Glanz verhalf. Dabei gab der spektakuläre Ausblick über den Öresund bis nach Schweden den Ausschlag für den Erhalt
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Adresse: The Krane Kranhotel Kopenhagen, Skudehavnsvej 1, 2100 København, Dänemark
Preise*
✔ 1.250,- EUR für 2 Personen
✔ 2 Nächte Mindestaufenthalt!
Leistungen
✔ Privater Concierge
✔ kostenlose Airport-Abholung
✔ Frühstück inklusive
✔ freie Wein-Auswahl
✔ gratis Fahrrad-Verleih
Kapazität
✔ 1 Doppelbett für 2 Personen
✔ 50 m² Wohnfläche
✔ Wohnhöhe 15 Meter
*Preise gelten pro Nacht (Angaben ohne Gewähr)
bzw. die Umwidmung des ausrangierten Industriedenkmals.
Davon abgesehen sorgen drei Ebenen und zwei Terrassen in bis zu 15 Meter Höhe für unterschiedliche Perspektiven. Im untersten Stock befindet sich ein rundum verglaste Tagungsraum, bevor man zur Spa-Ebene im Obergeschoss gelangt. Darüber liegt schließ-lich die Gäste-Suite, deren schwarz-braune Farbgestaltung Bezug auf die Braunkohle nimmt, für deren Verladung der Kran 1944 errichtet wurde.
Schon beim Betreten des Retreats fühlt man sich in ein nordisch-kühles Filmset von Stieg Larsson versetzt. Trotzdem vermittelt das mit dunklem Douglasien-Holz ausgelegte Interieur samt Fußbodenheizung und schwarz lackier-ten Wänden Wärme und Intimität. Dazu läuft die edle Möblierung im besten dänischen Design zu minimalistischer Höchstform auf.
Der ehemalige Maschinenraum beherbergt das Schlafzimmer, während in der einstigen Kranführer-Kabine eine chillige Lounge mit Ledercouch untergebracht ist. Daneben gibt
es einen raffinierten Schrank mit eingebauter Kochnische, Nespresso-Maschine und einer Minibar, die sogar über ein eigens gebrautes Kraftbier verfügt.
Das Erlebnis Kranhotel beginnt allerdings bereits bei der Ankunft am Flughafen Kopenhagen mit der Abholung durch einen privaten Concierge. Der betätigt sich nicht nur als Chauffeur des inkludierten Elektro-BMW i3, sondern serviert auch morgens das Frühstück zur gewünschten Zeit. Wer hingegen lieber selbst aktiv in die Pedale treten will, kann die Umgebung mit zwei kostenlos bereitgestellten Fahrrädern erkunden.
Damit hebt sich das innovative Kran-Domizil erfrischend von der Innenstadt-Konkurrenz ab. Die einzigartige Location und das stimmige Konzept lassen herkömmliche Hotelbetriebe daneben einfach blass aussehen.
Kranhotels in Deutschland
Das Kranhotel in Hamburg zählt sicher zu den aussergewöhnlichsten Unterkünften in Deutschland. Bald wird es sich die Aufmerksamkeit jedoch teilen müssen. Denn schon 2020 fordert die mecklenburgische Hafenstadt Rostock mit einem Liebesnest im 56 Meter hohen Werftkran die Elbmetropole zum hanseatischen Kran-Duell.
Kranhotel Hamburg in der HafenCity
Prominent Übernachten im Schwimmkran auf der Elbe
Hamburg ist bekanntlich eine Reise wert.
Und das nicht erst, seit die Elbphilharmonie in der HafenCity als prominenter Besuchermag-net wirkt. Denn auch die hanseatische Hotel-landschaft bereichert ein neuer Star an der Elbe. Oder müsste es nicht korrekter lauten auf der Elbe?! Genau genommen liegt das exklusive Hideaway nämlich auf dem Wasser und hat an einem Ponton im Sandtorhafen festgemacht.
Während sich im Bauch des ehemaligen Schwimmkrans mit Harrys Hafenbasar ein kurioses Privatmuseum mit alten Masken, Statuen und Waffen befindet, ist das luxuriöse Mikro-Hotel für zwei Personen in den Kran-aufbau darüber eingezogen.
Die ungewöhnlichen Kombi aus Kranhotel und Kuriositäten-Sammlung geht dabei auf das Konto von zwei engagierten Hamburgern, die bereits mehrere Leuchtturmhotels unterhalten. Der über 75 Jahre alte Schwerlastkran Greif
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Adresse: Kranhotel Hamburg, Speicherstadt Hafencity, Am Sandtorkai 60, 20457 Hamburg
Preise 2020*
✔ ab 390,- EUR für 2 Personen
✔ WE & Feiertage ab 450,- EUR
Leistungen
✔ Frühstückskorb inbegriffen
✔ Kaffee und Tee kostenlos
✔ Küche mit Geschirrspüler
✔ WLAN inklusive
Kapazität
✔ 1 Doppelbett für 2 Personen
✔ 19 m² EG & 12m² OG + Terrasse
*Preise gelten pro Nacht (Angaben ohne Gewähr)
war bereits zur Verschrottung bestimmt, bevor die beiden Selfmade-Hoteliers sich seiner an-nahmen. Nach einem 11-monatigen Umbau konnten dann die ersten Gäste mit einzigarti-gem Blick auf den Traditionsschiffhafen und die Elbphilharmonie übernachten.
Acht Meter über dem Wasserspiegel erinnert im Steuerhaus nur noch ein Schaltelement als Beistelltisch an die frühere Funktion. Anstelle der riesigen Spindel, die einst für den Lasten-ausgleich sorgte, steht dagegen ein behagli-ches Doppelbett. Auch sonst hat die Unter-kunft ihre alte Kranseele mit reichlich Indu-strie-Charme ausgekehrt und erfolgreich den Wandel zum aufregenden City-Refugium vollzogen.
So garantieren beispielsweise blau gestri-chene Wände, eine Bootsplanke als Tresen oder das sanfte Plätschern der Elbe maritimes Flair. Gelegentlich gerät der Greif sogar ganz leicht ins Schaukeln, wenn größere Elbkähne passieren. Zudem erweist sich fast jedes Ein-richtungsdetail als Unikat. Obwohl die zwei-stöckige Mini-Herberge auf 31 Quadratmeter bewusst kein 5-Sterne-Hotel sein will, lässt die Ausstattung eher das Gegenteil vermuten.
Angefangen von der Minibar mit ausgewählten Weinen bis hin zur Bettwäsche aus japani-scher Shuj-Seide bietet das Quartier immerhin einiges an Komfort. Dazu gehört auch eine Kombüse mit Espresso-Station oder die Erleb-nis-Dusche mit afrikanischer Maske und Ka-minfeuer hinter Glas. Bademäntel stehen ebenso zur Verfügung wie eine Kult-Film-Selektion auf DVD.
Allmorgendlich wird schließlich ein leckeres Frühstück an Bord serviert, das man bei schönem Wetter auch auf dem Sonnendeck genießen kann. Wer bei solchen Aussichten nicht in Urlaubsstimmung kommt, dem ist vermutlich nicht zu helfen. Mehr Hanse-Flair als das Kranhotel Greif besitzt ohnehin kein zweites Gäste-Domizil in Hamburg.
Kranhotel in Rostock
Hochzeitsnacht im Werftkran
(ab 2020)
Die traditionsreiche Neptun-Werft in Rostock gehörte einst zu den erfolgreichen Staatsbe-trieben der untergegangenen DDR. Nach der Wende schien es zunächst, als sei auch die wechselhafte Geschichte des Unternehmens beendet. Doch die angeschlagene Werft kon-nte sich mit der Spezialisierung auf Fluss-kreuzfahrtschiffen wirtschaftlich erholen.
Das verhinderte allerdings nicht, dass sich
der Betrieb eine Nummer kleiner aufstellen musste. Dabei kam bereits eine ehemalige Schiffsbauhalle als Einkaufszentrum zu neuen Ehren. Als nächstes wird nun der große Werft-kran zu einem einzigartigen Kranhotel mit Trauzimmer umfunktioniert. Die Eröffnung
ist für 2020 geplant.
Der monumentale Hellingkran war 1971 für Schwerlasten bis zu 60 Tonnen konzipiert worden und bringt allein 409 Tonnen Eigenge-wicht auf die Waage. Damit gehört der stäh-lerne Koloss mit seinem 56 Meter hohen Aus-leger als Denkmal der Industriegeschichte zu den Wahrzeichen der Hansestadt. Entspre-chend viel investiert der Förderverein Tradition Ostseeschiffahrt in Erschließung und Umbau.
Preise 2020*
✔ Noch unbekannt
✔ Geplante Eröffnung 2020
Leistungen
✔ Unterkunft mit Frühstück
✔ Küche eingeschlossen
✔ Gläserner Aufzug
Kapazität
✔ 1 Doppelbett für 2 Personen
✔ 25 m² Wohnfläche
+ 50 m² Trauzimmer
*Preise gelten pro Nacht (Angaben ohne Gewähr)
Rund 1,4 Millionen Euro sind veranschlagt,
um das 48 Jahre alte Schwergewicht in eine beispiellose Standesamt-Location umzuwan-deln. Dann sollen im 75 Quadratmeter großen Maschinenraum nicht nur Trauungen mit bis zu 30 Gästen stattfinden, sondern auch Übernachtungen angeboten werden.
Dazu entsteht in knapp 30 Meter Höhe eine spektakuläre Hochzeits-Suite, die aber auch andere Gäste buchen dürfen. Neben einem gläsernen Aufzug wird das Trauzimmer über zwei Gästetoiletten verfügen.
Im Liebesnest darüber ist ein Doppelbett mit kleinem Bad und Mini-Küche geplant. Außerdem erhält die 25 m² große Unterkunft mit Platz für zwei Personen ein romantisches Esszimmer in der Kranführer-Kabine. Von dort können frisch verheiratete (oder zumindest verliebte) Paare dann bei einem Candle-Light-Dinner den Blick über Rostock schweifen lassen. Bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar von der Warnow bis nach Warnemünde.
Für die mecklenburgische Ostseestadt wird sich das visionäre Prestige-Projekt höchst-wahrscheinlich auszahlen, sobald das neue Kranquartier ins mediale Blickfeld rückt. Es braucht jedenfalls nicht mehr lange, und die Hansestadt darf sich internationaler Aufmerk-samkeit sicher sein. Dann kann sich das Kran-hotel in Rostock gelassen mit Metropolen wie Amsterdam oder Kopenhagen messen. Denen fehlt nämlich ein bedeutendes Stück zum höchsten Glück: das integrierte Standesamt!
Kranhotel in England vs. Kranhotel Amsterdam
Mit ihrem temporären Kranhotel in der englischen Hafenstadt Bristol hatten die Macher keineswegs die niederländischen Prototypen in Amsterdam oder Harlingen zum Vorbild. Für die Aktion Crane 29 stand wohl eher der Gedanke an ein urbanes Baumhaus im industriell geprägten Großstadt-Dschungel Pate. Hunderwasser hätte die Idee einer grünen Kran-Behausung ganz sicher gefallen.
Crane Treehouse in Bristol
Umweltfreundlich übernachten im begrünten Hafenkran
Das weltweit erste ‚Kran-Baumhaus‘ wagt
im Hafen von Bristol den Spagat zwischen urbaner Welt und Mutter Natur. Statt auf einem Baum hat die klimaneutrale Unterkunft ersatz-weise an einem denkmalgeschützten Fracht-kran aus den 1950er Jahren angedockt. Aus-geheckt wurde das zeitlich begrenzte Hotel-Projekt dabei von der englischen Glamping-Plattform Canopy & Stars, die mit den Ein-nahmen eine Umweltorganisation unterstützt.
Und tatsächlich kann man sich acht Meter über dem Hafenkai ein wenig wie in einem Baumhaus fühlen. Dafür sorgen nicht zuletzt Unmengen von Pflanzen und ein begrüntes Dach, das Insekten und Vögel anzieht. Drinnen erwartet die Gäste dann ein sinnlicher Mix aus Regenwaldklängen, Gerüchen von Blumen und Gräsern sowie dem Zirpen von Grillen.
Daneben steht auch die Einrichtung aus recycelten Naturmaterialien und nachhaltig hergestellten Möbeln im Kontrast zum eher tristen Hafenmilieu. Denn angefangen vom
Preise*
✔ 185,- GBP für 2 Personen
✔ kein Mindestaufenthalt
Leistungen
✔ Unterkunft für Selbstversorger
✔ Küche mit Geschirrspüler
✔ WLAN inklusive
Kapazität
✔ 1 Doppelbett für 2 Personen
✔ 40 m² Fläche
*Preise gelten pro Nacht (Angaben ohne Gewähr)
Doppelbett aus Wurzelholz übers Ast-Dekor an den Wänden bis hin zur Gießkannen-Dusche überzeugt das Kranhotel als grüne Oase.
Sogar eine Indoor-Hängematte lädt zum Relaxen ein. Darüber hinaus ergänzen polierter Beton und Pflanzenfasermatten die rustikale aber trotzdem raffinierte Innenausstattung.
Gäste genießen überdies modernen Komfort wie Küchenzeile, iPad, WLAN und Kuschelsofa, während die Kompost-Toilette wesentlich zum Naturerlebnis beiträgt. Dazu gehört natürlich auch das Gourmet-Frühstück, das wie bei ei-nem konventionellen Baumhaus stilecht im Korb angeliefert wird.
Schließlich garantieren umweltschonende Details wie Öko-Wasserkocher, grüner Strom oder ein Timer zum sparsamen Wasserver-brauch ein ruhiges Gewissen. Da fällt der Über-nachtungspreis von umgerechnet 217 Euro kaum ins Gewicht. Vor allem, weil das Domizil nur einen Sommer lang in Betrieb sein wird, bevor es rückstandslos wieder verschwindet.
Solange bietet das ökologisch korrekte Kranhotel noch ungetrübte Panoramasicht auf die imposante Hafenkulisse von Bristol.